Montag, 31. Dezember 2007

I can`t believe it...

what the fuck is the world doing. They are shooting politicians like rabbits in any godamn country they like to. It brought me down like the explosion itself that there is another country which is going to sink in a chaos. The murdering of Benazir Bhutto is a desastre. It will give organisations just like Al Quaida the oportunity of implanting their politics overthere. The democratic movements of the PPP party had followed a tough way of punishment and discrimination not only with the killing of Zulfikar Ali Bhutto, the father of Benazir in 1979. A lot of other mysterious deaths in the tragic history of that familiy, for example the deaths of two brothers of Benazir, had shown the difficult way of pakistani democracy in the past and will show it with her son as the official leader of the party in the future. The world shoudn`t just watch without acting at a scenery in which Musharraf will hold the strings in his hands and will bring the pakistani country a bit closer to another radical position which won`t help in the Middle East dialogue. I just wanted to show my deep sadness and hope that anyone things about the consecuences for now and further on. Don`t bury our world, because already now we`re suiciding our own western democratic values because we`re scared of our death. And that`s the point we`re already facing. If the politics putting laws against terrorism, there actually not beating the terrorists but they stealing us our democratic rights. That`s a consecuence of what`s happen in the Middle East and will effect us as long as politicians are telling us that we have to limitate our rights to front that terror. Anyone who understands that, will stop beeing scared about a war, which isn`t a war, but a weapon for a few idiots on the one hand and a instrument for our goverments to put there laws of controling us completly. Think about it, it just happened a couple of weeks ago in your own frontyard. Beside that, give her a second and think about her as a human beeing who got shot and bombed and died for her thoughts. Not everybody can name himself that consequent.

sterben fuer demokratie

Samstag, 29. Dezember 2007

Weihnachten in Arica

Was soll ich sagen es war heiss und wir ihr alle mittlerweile wisst hasse ich Chile. So Herr Schmidt, damit gleich am Anfang einen weiteren Tropfen auf den Stein der Vorurteile.
Es hat eben so seine Reize und Flauten, dieses Land und doch muss ich sagen, dass rumhaengen zu Weihnachten und dazumal am Meer eher die angenehmen Seiten repraesentiert. ...und mueller

Wir genossen die Sonnenuntergaenge am Strand und die ein oder anderen Biere im Sand.
...und noch einmal mit blick nach links
Recht beschaulich und uebersichtlich kommt Arica daher und fuer viele Aricaner ist die Einkaufsmeile und der Hafen der Mittelpunkt der Stadt. Kulturlos, wie leider die meisten suedamerikanischen Staedte kann man sich nachts ne Cover Band reinziehen oder sich in schlechten Disney Filmen langweilen, oder man macht es wie wir und macht einfach gar nichts. So war es unser Ziel, das heisst des Muellers Ziel und meins, schnellstmoeglichst ein bequemes Hostel, eine Panaderia mit echtem Kaffee und einen Obstmarkt mit Angebot zu entdecken, Orte an denen man problemlos die Stunden zwischen irgendwie wach aussehen und Schlafengehen ueberbruecken kann. In Chile liegt der Euro bei knapp 750 pesos und so brach der Geiz bei mir aus, was bedeutete noch weniger angucken und noch mehr billig essen und wichtig rumliegen.
weihnachten bei magda und christian
Dann kam auch schon der Tag der heiligen Nacht, die wir mit Christian, Magda und deren Verwandten begingen. Die Familie hatte sich nicht sonderlich viel zu sagen, nur Opi liess ab und an mal einen aus der pasado Kiste gucken und klaerte ungefragt ueber die Verwandtschaftsverhaeltnisse bis ins heimische Kiel auf. Essen gab es reichlich und gesoffen wurde bis der Arzt kam. Von Kindererziehung verstehen Chilenen nichts und so konnte man bei der Bescherung einem wahnsinnig gewordenen Kleinkind im Paketrausch bei der Vernichtung saemtlicher Verpackungen zusehen. Die Mutter begleitete das Inferno mit einem eingeschlafenen Laecheln und ich wusste wo der Keim des froestelnden Familienklimas begraben lag... offene Konfrontation ist eben nicht jedermanns Sache.
An den Feiertagen setzten wir unsere Fressorgien in Lieblingscafes und Restaurants fort. Der einzige kulturelle Hoehepunkt war der Besuch des Archaelogie Museums und der anschliessenden Besichtigung der angeblichen Ueberreste indigener Hyroglyphen an den Haengen der Vorstadt.Und dann war er auch schon da, der Tag an dem ich mich nach La Pazauf machte, eine Stadt, die ihrem Namen nicht wirklich alle Ehre machen sollte...

sonnenuntergang im dezember

Montag, 24. Dezember 2007

Frohes Fest...

... ihr Lieben. Ich wuensche euch beseelte Tage der Eintracht und Beseeltheit unterm Baume. Und das euch Papa Noel zuscheissen moege mit Gaben und Nuessen und auf das ihr euch den fettigen Braten mit Genusse in die schon schluckdicken Haelse wuergt. Sollen die Lichter am Adventskraenzl eure Herzen erwaermen. Bleibt noch die Naechstenliebe zu erwaehnen. Helft, helft den Beduerftigen in aller Welt und spendet auf folgendes Konto: Michael Herrmann Ostsaechsische Sparkasse Dresden, 4120959177, 85050300. Bei mir koennt ihr euch sicher sein, dass ich die grosszuegigen Donationen gerecht unter den Menschen verteile.
Ich bin im Uebrigen zurueck und haenge zum Feste am ueberteuerten Strand von Arica rum. Chile ist warm, Chile ist im Weihnachtswahn, Chile ist voller dummer Menschen die fuer den Grad ihrer Intelligenz eindeutig zuviel Kohle haben. Naja ich hoffe der Kupferboom geht bald zurueck, dass die hier mal wieder klar sehen. Auf jeden Fall muss ich hier weg, dass heisst ich feiere mein und euer neues Jahr in La Paz/ Bolivien und schreibe euch ab dann wieder regelmaessig. Ich bin euch ja auch noch den Monat klettern in Bolivien schuldig und werd euch von dort mit Berggeschichten und neuen Fotos versorgen. Bis dahin bleibt gesund und gruesst alle die ich kenne. ciao ihr Helden...

Freitag, 23. November 2007

Ich bin dann mal am Berg...

Also ihr Lieben. So faengt man doch keinen Satz an, ausser man hat nichts zu sagen... Naja tiene razon... Vorab an alle schon mal ein schoenes weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Fuer einige von euch wird es sicher weisse Weihnachten geben, andere werden sich ueberfressen, oder wie immer am 24.12. den Geburtstag von Lemmy im Rinnsteig sich noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Aber eines sei bemerkt, denken, gerade in unserem Alter und am Ende eines wieder mal nutzlosen, aber schoenen Jahres, hat noch niemandem geschadet. Zu diesem Anlass begebe ich mich dieses Jahr zum Geburtstag vom alten Jesus an den Berg, um meine Fragen so direkt wie moeglich stellen zu koennen. Wir haben in der Vergangenheit so gut wie nie miteinander gesprochen, so denke ich ist es nur fair, wenn ich ihm ein wenig entgegenkomme. Morgen kommt der Mueller Matthias und holt den Herrmann Michael ab. Montag steigen die beiden dann in den Bus nach Bolivien und beginnen ihre Akklimatisation im Altiplano. Am Ende dieser Strapazen stehen vier 6000er, ein gesteigertes Ego und jede Menge Blublasen und versteckte Blutgerinsel, die dann bei jeder Windbergbesteigung platzen koennen. Fragt mich besser nicht warum ich das mache, meine Theorie des bisher unterdrueckten Masochismus hat sich bei bisherigen Touren noch nicht bestaetigt, weil offene Fuesse gefallen mir einfach nicht und auf Kaktusstacheln und Abhaenge runterrollen stehe ich eigentlich auch nicht. Egal lassen wir diese Frage offen und konzentrieren uns lieber auf die geile, sehr heisse Zeit in einem unmenschlichen Umfeld in einem Teil der Erde der noch immer am wachsen ist. Zu Sylvester bin ich wieder im Tal, dann gibt es auch hoffentlich neue Bilder und jede Menge Endruecke und jede Menge gequirlte Scheisse, die mir in dem Monat durch den Kopf rieseln wird. Und eines ist gewiss, wenn man eines da oben hat, dann ist es Zeit zum Nachdenken. Also macht euch auf einiges gefasst, vor allem aber auf einen gereinigten beseelten Herrmann, der gechillt wie eine Hindu Kuh in einem Naehkurs fuer hysterische Frauen die Fassung bewahren koennte.

Sauft, sauft, sauft auf mein Wohl! Und rotzt in eure Gluehweintassen ihr bedauernswerten weissbeschneiten Deutschen ihr, die ihr euch nicht ueber die Stelle einer Bruecke einigen koennt, aber nicht die Bohne zuckt, wenn der Innenminister euch das letzte bisschen Luft aus den Lungen presst und sich einfach die Freiheit nimmt, in Zukunft fuer euch, und damit auch fuer mich zu entscheiden ob Al Jazirah in meinen politischen Horizont gehoeren darf oder nicht!

Ich bin dann mal weg.
UND TSCHUESS!!!!!!!

es gibt neue Bilder, falls es jemanden interessiert....

Sonntag, 11. November 2007

Armin Finster

"Where you from" bellt es neben mir, als ich durch den Gang des Minibusses gehe um mir einen Platz in den hinteren Reihen zu suchen. Die Nacht war lang gewesen in den Bars der Stadt und heute wollten wir nur noch an den Strand, die mueden Glieder in den Sand packen und ab und an ein wenig Erfrischung suchen im kalten Pazifik.

Ich war genervt, wie immer wenn nach einer durchzechten Nacht der Schaedel brummt und raunzte, ohne naeher hinzuschauen. "de Alemania, che de Alemania...!" "Oh", sagte er, " dann koennen wir uns ja auch auf deutsch unterhalten." Erst jetzt musterte ich neugierig den Mann, der mich da eben in akzentfreiem Deutsch angesprochen hatte. Er hatte weisses dichtes Haar und stechend blaue Augen, die wachsam jede meiner Bewegungen musterten. Der Mann trug einen alten verschlissenen Anzug und hatte einen Geigenkoffer auf den Knien. Eine Geschichte auf Zeit, ging es mir durch den Kopf, warum eigentlich nicht.

Er heisse Armin Finster und wohne in Quintero, einem kleinen Dorf hinter Viña de Mar. "Und Sie...?" fragte er hoeflich. Er koenne mich ruhig dutzen, antwortete ich und ich erzaehlte ihm, dass ich aus Sachsen komme. Da begannen seine Augen zu strahlen. Seine Eltern haetten vor seiner Geburt in Goerlitz gewohnt und waeren dann vor dem Krieg nach Chile ausgewandert. Er hatte in Freiberg Forstwirtschaft studiert und sei dann als Forstwirt und Ingenier durch die Welt gezogen. "In Schweden, Amerika, Portugal und Spanien habe ich gearbeitet, "... et jái travaillé en France aussi." antwortete er und laechelte in Richtung meiner Pariser Begleiterin. Heute sei er zu alt zum Reisen, immerhin sei er schon 72. Seit ueber 50 Jahren spiele er Geige, auf einem Instrument, dass ihm sein Vater aus Deutschland mitgebracht hatte, als er noch ein Junge war. Der Kasten sei noch derselbe und er habe sein ganzes Leben nie auf einer anderen Violine gespielt. Zweimal die Woche unterhaelt er die Leute in der U-Bahn von Valparaiso und gibt privaten Deutschunterricht. Seine Frau, eine Schriftstellerin und Malerin und ebenfalls Kind einer deutschen Auswandererfamilie organisiert in der Municipalidad von Viña del Mar ab und an Ausstellungen auf denen er dann sein klassisches Reportoire zum besten geben kann. Sein Sohn habe jetzt den Forstbetrieb uebernommen und den Verkauf von Pflanzensamen in ein neues Zeitalter gefuehrt. Mit dem Internet kenne er sich nicht aus und das solle auch so bleiben, er wolle sowieso nur noch das machen worauf er Lust hat. Letzte Woche sei er in der Zeitung gewesen, erzaehlte er weiter und kramte einen tausendfach gefalteten Artikel, der hiesigen Tageszeitung raus. "Klassik im Untergrund" lautete die Ueberschrift. Seine Frau betreibt nebenbei eine kleine Pension in der Avenida Francia in Quintero. Mit ihr spricht er auch noch deutsch, aber die Kinder haetten keine Lust gehabt es zu lernen, verstuenden es zwar noch, aber sprechen wuerden sie es nicht mehr. Und waehrend wir so durch die Landschaft fuhren und Armin Finster neben mir in seiner angenehm ruhigen Art mit mir plauderte, bemerkte ich wie sehr ich diesen Mann bewunderte, fuer das was er in seinem Leben erreicht hatte und wie gluecklich und vital er wirkte trotz seines Alters. "Wenn ich mal gross bin Armin, dann will ich so werden wie du.", sprudelte es aus mir raus, als ich am Horizont das Meer naeher kommen sah. Er gab mir eins der Buecher seiner Frau und schrieb mir seine Adresse rein. "Sie...aeh du kannst jederzeit vorbeikommen." sagte er noch bevor ich zum Fahrer vorstuerzte, der Bus hielt und ich endlich das Meer in der Nase hatte. So einfach ist das also mit dem Leben, dachte ich bei mir.

Also Leute: Wenn ihr mal Samem braucht wendet euch doch vertrauensvoll an den Finster, Armin
Ach und Friedel: ... vielleicht en Praktikum fuer dich im Forst von Chile?

Imperio - David Lynch

Ich war heute in dem neuen David Lynch Streifen und muss gestehen, dass ich nichts, aber auch gar nichts von dem verstanden habe, was der "Meister" versucht hat mir zu sagen. Man koennte den schlechten Ton und Probleme beim Lesen der spanischen Untertitel vors Loch schieben, aber das will ich hier vermeiden. Anzumerken bleibt mir nur: Jetzt dreht er ja wohl voellig durch der Typ. Was soll der Scheiss. Rede mit mir Welt! Man erklaere mir doch bitte was der drei Stunden lang von mir wollte... mir zeigen wie boese zweischneidig Hollywood ist? Also redet ihr wenigstens mit mir und ueberzeugt mich davon, dass ich mich geirrt habe, dass ich mir den Film unter einem neuen Blickwinkel noch einmal ansehen sollte!

inland empire poster

Dienstag, 30. Oktober 2007

Mal noch was zu Chile...

Meine Reise nach Chile hatte zweierlei Nutzen. Zum einen lag mir natuerlich daran, dass Nachbarland einmal aus der Naehe zu sehen, zum anderen musste ich mein Touristenvisum verlaengern. Nach 90 Tagen lassen einem die argentinischen Behoerden keine andere Wahl mehr, machen es einem allerdings sehr einfach schlicht und ergreifend einmal aus- und wieder einzureisen. Ich habe daraus ne knappe Woche gemacht. Der Bus brachte mich und die kleene Franzoesin nach Santiago, ueber Nacht wohlgemerkt. Ankunft, Metro, Mate. Die schauen hier schon pikiert, wenn man sich oeffentlich aus der Thermo in die argentinische Kalabasse einschenkt. Diverse Streitigkeiten beider Laender werden von einigen bejaht, von anderen widerum vehement abgelehnt. Fuer meine Begriffe gibt es schlicht und ergreifend Unterschiede, oekonomischer und auch sozialer Art, die sich gemischt mit Patriotismus in diversen Witzen und anzueglichen Bemerkungen aeussern, nichts ernstes also Herr Doktor, nur eine leichte Grippe. Es ist zwar zwischen beiden Laendern mal zu kleineren Grenzgeplaenkeleien gekommen und Pinochet hat ¨82 angeblich die Briten mit Informationen versorgt, aber mit einer offenen Feindschaft, wie nach dem zweiten WK zwischen Polen und Deutschland laesst sich das hier sicher nicht vergleichen.
Ich kann nicht behaupten, dass ich mich in Santiago besonders wohl gefuehlt habe. Alles erschien mir ein wenig hektisch zentralisisert, die Leute einfach hauptstadtmaessig wichtig unterwegs und keiner hat Zeit fuer eine Frage, oder einen Gedanken. Hinzu kommt, dass ich mir an manchen Ecken wie in Paris vorkommen sollte und an manchen Ecken wie in London, was ich nicht verstanden habe, weil ich in Santiago war, ca. 12 000 Kilometer von Europas Metropolen entfernt. Naja ich glaube die Chiloten der Haupstadt saehen sich wohl gern in einem Atemzug mit diesen erwaehnt, wohl zu ihrem Verdruss, muss ich aber erwidern, dass es meist eher nach Halle aussah und nach Essen roch. Abgesehen davon sind die Leute klein und die Frauen haesslich, was sich noch expotentiert, wenn man wie ich gerade aus Argentinien kommt...
ein stueck heimadt in chilenischer haupstadt
Als Freunde der exponierten Geschichte waren wir im chilenisdchen Nationalmuseum... schick, schick muss man gestehen, bis auf die Schuelergruppen, die man hier busseweise auszuschuetten scheint und die immer genau in dem Raum etwas erklaert bekommen, den man sich selbst gerne ansehen wuerde. Auf der Plaza vorm Museum hat uns dann noch ein Wrack mit ihrer Lebensgeschichte belaestigt, die fuer meine Verhaeltnisse recht beachtlich war. Zwei Abstuerze zu je acht Jahren in Muenchen, einen Ficker in Paris und ein Babyklappenkind in Portugal, mit dem Besuch einer Entzugsklinik in jedem dieser Laender, als einziges verbindendes Element ihrer Europatour. Ihr gelalltes Deutsch zum Beispiel hoert man in diesen Tagen sicher in diversen Wiesenzelten und meine Begleiterin bestaetigte mir das unueberhoerbar die Bretagne aus ihr spraeche. Ich war begeistert und honorierte mit einer halben Flasche Kola sowie einem alten, aber sicher noch schmackhaften Kaugummi.
Unsere Couchsurfing - Penne liess ein wenig mit ihrer Antwort auf sich warten und so hatten wir reichlich Zeit uns noch im nahen Fischmarkt den Magen zu verderben. Clemence kam mit einem "ya comí mejor" davon, meine "frische" Meeresfruechte Paella dagegen, sollte mich noch den ganzen Tag in diverse Muelleimer schauen lassen, vom tageanhaltenden Nachgeschmack im Rachenbereich ganz zu schweigen.
...auch ich kann leiden - vor allem frueh
Aber reden wir von den angenehmen Seiten. Santiago Centrum ist relativ klein und man kann von jedem Architekturstyl der letzten sagen wir 100 Jahre was mitnehmen. Die Namen der Archtitekten sind wie Mahntafeln in die Fassaden gebrannt und von Bauhaus bis Neubau ist das Angebot breit und interessant. Wer auf Pablo Neruda steht, findet hier eines seiner drei Haeuser in Chile und wer abends feiern will, kommt auch auf seine Kosten. Alle grossen Acts die irgendwann Suedamerika streifen, landen mit Sicherheit in Santigao, da steht es Buenos Aires in nichts nach. Wenn man Zeit hat sollte man U-Bahn fahren, nach Moeglichkeit zur Rush Hour. Weil das oeffentliche Nahverkehrsnetz der Busse und Trambusse irgendwie in den letzten Jahren mehr und mehr eingeknickt ist, fahren alle, aber auch wirklich alle U-Bahn. Das fuehrt dazu, dass man bisweilen bis zu zehn Zuege ziehen lassen lassen muss, bis man einen freien Platz entdeckt und man sich wie ein Hering in die Dose quetschen kann. Security stapelt an jeder Haltestelle die Leute, um auch jeden Zentimeter auszunutzen. Vom Stadtberg, dem Cerro San Cristobal, hat man einen herrlichen Ausblick ueber die ganze Stadt bis in die nahe Cordillera rein. Die Kneipen in Bellavista lohnen sich auf jeden Fall, erinnern aber sehr an das in Europa uebliche alternative Flair und entbehren aus diesem Grund jeder eigenen Identitaet, Hippie und Korbstuhlpfeifenraucher sind eben weltweit schon selbst zur Marke geworden. Naja als Neustadtkind hab ich mich da schon fast ein wenig zu Hause gefuehlt.
santiago - ein traum fuer architekturliebhaber - von bauhaus bis hochhaus - innovation durch alle style
Nach zwei Tagen hatte ich die Haupstadt bereits ueber und wollte ans Meer. Auf dem Weg zum Busbahnhof liess meine franzoesische Begleitung sich schnell noch beklauen und dann schwupp die wupp ohne Visakarte in den Bus nach Valparaiso...
Frische Meerluft, enspannte Leute, noch mehr Kneipen und eine Penne der Extraklasse sollten mich alsbald wieder laecheln lassen. Nach zwei Flaschen Fruchtwein im Schaedel, holte uns Martha, die kleine Austauschspanierin in einer kleinen Kneipe mitten in der Innenstadt ab und brachte uns in ihre "Aubérge chileno". Gemeinsam kochen, gemeinsam jonglieren, gemeinsam die Partner tauschen und gemeinsam chilenische Asados veranstalten, auf die man all die wunderbaren Freunde einlaedt, die sich in all der wunderbaren Zeit, die man in dieser so wunderbaren Stadt zugebracht hat, in seinem so wunderlich aussehenden offendaliegenden "geheimen" Tagebuch so angesammelt haben.
un imagen triste por la manana despues
Der Spass und die freie Liebe, der Rock und die Kunst und das Leben im Rausch und wie sie alle heissen, haben sich in dieser Stadt vereinigt und hier ihr Paraiso errichtet, ihr Valparaiso, dass frueher mal englisch gewesen sein soll, was man aber nur noch am Marineministerium erkennen kann und wo heute jeder sein Haus so anmalen kann, wie er will, ausser in der Farbe seines Nachbarn... wenn ich zynisch klingen sollte, so ist das auf jeden Fall gewollt,... weil manchmal die Leute ein wenig gehetzt wirken, angestrengt irgendwie von dem staendig cool und leger sein muessen, ABER, und das muss man wirklich sagen, es gibt auch andere Seiten in dieser Stadt, zum Beispiel das Meer.
gruen grooved
Mein erstes Mal am und im Pazifik, ein kaltes und dadurch in zweierlei Hinsicht recht kurzes Vergnuegen. Die Straende hier sind ein Traum und auf einem Pferd die menschenleere Lagune langzureiten ist kitschig, aber auch unglaublich geil...

Um euch nicht noch laenger zu langweilen, bleibt zu sagen: Chile ist teuer, doch wer es sich leisten kann, muss auf europaeischen Standard nicht verzichten. Weder der Berliner Hippie noch der Muencher Snobby kommen zu kurz und wenn man auf Strand steht gibt es hier reichlich Angebot. Die Frauen sind klein und meistens dick und von Asados verstehen die hier nichts. Zum Feiern sind die beiden besuchten Staedte durchaus zu empfehlen, jedoch sollte man die Orte volkstuemlicher Musik meiden... chilenische Folklore ist anstrengend, jedoch fuehlt man sich ueberall im Raum wie in der ersten Reihe. Die Busfahrt zurueck kann ich jedem nur bei Tageslicht empfehlen, zum einen um meine Anden bei der Serpentinenfahrt zurueck ins gelobte Land geniessen zu koennen und zum anderen um die sichere Rueckkehr mit Handshake, Panorama und Rosamonte feiern zu koennen.

...mit blick auf´s meer
Bis spater!

PS.: Auch dir liebe Claudia, die du geboren wurdest als Muntschick heute vor 29 Jahren, wuensche ich von Herzen alles erdenklich Gute zu deinem Ehrentag. ...bis dann... auf einen Mate oder zwei!

Dienstag, 23. Oktober 2007

Eltern an Euch!!!!

Hi ihr Lieben,
ich koennte natuerlich nur euch meine besten Wuensche schicken, aber ich will das es die ganze Welt weiss... ALLES GUTE ZUM 30. HOCHZEITSTAG... und meinen tiefsten Respekt fuer euer so langes Durchhalten. Sollte das allerdings eine Art "Wir machen dir mal vor, wie das geht und du machst es nach" - Spiel werden, so muss ich leider passen und kann wie immer nichts versprechen. Auf jeden Fall wuensche ich euch das Beste in der katalanischen Haupstadt und waere doch so gern bei euch, um euch zu fuehren. Die tieferen Gefuehle und die Traenen der Freude heb ich mir dann doch fuer einen intimeren Platz auf. Gruesst mir die Sagrada Familia und Girona und seht zu das es immer harmonisch bleibt, ihr Lieben...

Falk, ich habs dir doch gesagt. Ich verpass es wieder!!! Das ich mir das aber auch nicht merken kann. Auf jeden Fall auch an dieser Stelle... ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG... Dir, mein Feund kann ich nur raten, arbeite nicht soviel und goenn dir von Zeit zu Zeit mal ne Pause. Da es noch keine 30 Lenzen sind kann ich mir das schlechte Gewissen ja fast sparen. Mir bleibt nur zu sagen, dass ich dir dann 2010 aus Kuhmist und Buttertee nachtraeglich nen Geburtstagskuchen backen koennte und wenn dir das zuviel Umarmung ist, gehen wir einfach einen Saufen, wenn ich wieder da bin.

An alle: Ich bin noch die Story ueber die Berge schuldig und haenge dann gleich noch meinen Aufenthalt in Chile dran. Ansonsten hab ich im November erstmal Zeit zum Schreiben und Mails beantworten und kann nur sagen: Mueller es wird Zeit, dass du kommst und wir uns Richtung Norden verpissen!!!!

Schulze hier noch was fuer dich: hat mit Bloodrock zu tun und ich finde die Bude passt super dazu. Leider hab ich den Besitzer dazu nicht draufgekriegt, aber der hatte dem Kindergaertner bestimmt super ins Konzept gepasst.

valparaiso punkt ganz schoen

Dienstag, 16. Oktober 2007

Die Wahl der Wahl

Wenn man in diesen Tagen durch Argentinien faehrt gleichen die Strassen einer riesigen Plakatwand. Jeder freie Quadratmmeter an Bruecken und an Haeuserwaenden scheint okkupiert mit den Spruechen und Parolen einer Parteiszene deren Vielfalt und Widerspruechllichkeit zugleich im europaeischen Vergleich keinen Gegenpart findet. Parteien schiessen hier wie Pilze aus dem Boden und der einzigen Ideologie, der sie dabei zu folgen scheinen; ist der des Geldes. So gruendet man, um die noetigen Stimmen bei der Vergabe von Bauland zu bekommen kurzerhand eine Partei und aendert nach der durch Bestechung und Wahlbetrug gewonnenen Entscheidung das Gesetz, um erst sich selbst und danach all die interessierten auslaendischen Unternehmen zufrieden zu stellen, ohne deren Zustimmung in Argentinien nichts zu laufen scheint. SO geschehen im Norden des Landes, wo der frisch gewaehlte Gouverneur der Provinz Jujuy ein nationales Gesetz ausser Kraft setzen konnte und neuerdings Land, dass eigentlich zu einem Nationalpark gehoert, zu Schleuderpreisen an auslaendische Investoren verhoekert . Und dabei kann sich jeder bedienen, der nur bereit ist den Mann der Stunde fuer seine Grosszuegigkeit ausgiebig mit Gaben zu beschenken. Naja deren Beispiele gibt es Dutzende und jeder scheint sie zu kennen, sie florieren innerhalb der Bevoelkerung, wie die Namen all der Generaele zur Zeit der Desaparecidos. Nun gut, man besingt sie nicht in Liedern, aber welcher noch so interessierte Jugendliche aus sagen wir Bayern, kennt schon den saechsischen Landwirtschaftsminister?
Um beim Thema zu bleiben und meinen Blutdruck nicht allzu sehr zu belasten; Probleme mit Korruption und Intrigen hat das Land genug und eine Demokratie ist hier nicht mehr wert als fuer einen Vorstadtrumaenen das Wort "Freiheit". So wirkt es beinahe bezeichnend das sich die "Demokratie" in Argentinien genoetigt sieht ihr Volk zur Wahl zu pruegeln und aus einem demokratischen Recht, eine demokratische Pflicht macht, der man nur durch ein so genanntes " vota blanca", einem leeren Stimmzettel, aus dem Wege gehen kann. Gelegentlich hoert man sogar davon, dass Leute eine Kopie ihrer Wahlbestaetigung bei Einstellungsgespraechen vorlegen muessen, eine Dreistigkeit an die nach meinem Verstaendnis nicht einmal die Frage nach der sexuellen Zugehoerigkeit heranreicht. Auch wenn ich abgesehen davon natuerlich kein Problem haette jemandem zu bestaetigen das meine Vorlieben ausschliesslich autosexueller Natur sind, halte ich es natuerlich als eingeschworener Demokrat schlichtweg fuer unnoetig zu betonen, dass die Freiheit der Person einhergeht mit der Freiheit der Meinung und damit mit der Freiheit zu waehlen ob und wenn ja wen ich waehle. Um die Uebersichtslosigkeit des Parteiensystems vor Ort vor Augen zu fuehren, lese man nur kurz in den Beitrag bei http://de.wikipedia.org/wiki/Argentinien#Parteien rein und zucke hilflos mit den Achseln vor sich hin, oder ziehe, wie der gemeine Argentinier, die Handflaeche zum Kinn zeigend, die Finger mit einer ruckartigen Bewegung ueber selbiges. Kurzum hier geht es zu wie in einem Swingerclub, jeder mit jedem und jeder aus anderen Motiven, der eine will nur sein Alter Ego ein wenig aufmoebeln, ein anderer schaut das er sich so schnell wie geht befriedigen kann... ein Zirkus an dem am Ende keiner mehr weiss, wer jetzt eigentlich schon alles wen gefickt hat. Und dabei ist natuerlich, ...blah blah blah, ja Herrmann wir habens begriffen..., der einfache Mann auf der Strasse wieder der Gelackmeierte (sorry Andi - ach so, denk mal ueber ein Komik mit ner Katze nach, die sich in Form oder mit der Form des Kontinents, wie soll ich sagen, selbst in den Schwanz beisst)
Aehnlich ziel- wie planlos gestalten sich natuerlich auch die Wahlwerbungen vor Ort. Wer sich einen Eindruck davon verschaffen will, der schaue nur in das Bilderalbum im rechten Frame meines Blogs und findet unter dem Link "Wahlwerbung" an hohlen Phrasen alles was das Herz begehrt. Dabei habe ich es unterlassen, die Auswahl ueber die Stadtgrenzen hinaus auszudehnen und bin in Mendoza geblieben, fuer meinen Geschmack vollkommend ausreichend. So schmeisst man sich wie im folgenden Bild dokumentiert, Saetze wie "Vamos a hacer, lo que hay que hacer" - was soviel heisst wie, "Lasst uns tun, was getan werden muss" an den Kopf. Unkommentiert moechte ich dieses nur mit einem "Vamos a coger, lo que hay que coger" unterlegen, was sicher dieselbe Tragweite hat, fuer mich persoenlich aber natuerlich einen weit aus vielfaeltigeren Nutzen. vamos a coger, lo que hay que coger



Und so zieht sich die Langeweile durch die Gesichter der "betroffenen" Regierungsverantwortlichen und man empfindet schon fast Mitleid bei der Frage, ob Mendoza so etwas, oder im Falle des Celso Chaque, so jemanden verdient hat. ich denke nicht Ich denke nicht!!!




Und so spricht man an jeder Ecke von Wahrheiten die niemand zu verstehen scheint und die aehnlich obskur ist wie die "Vielfalt" der Parteien und stellt sich wie ein Grossteil der gebildeten Schichten Argentiniens die Frage: Wen vertreten die so genannten Volksvertreter des Landes eigentlich, sich selbst oder die auslaendischen Investoren, denen ja sogar die Frau des Praesidenten bei jedem Ball in den Arsch kriecht, als waere dies ihr groesstes Vergnuegen und der Masochismus ein Charakteristikum des gemeinen suedamerikanischen Politikers. Verfolgt man die allgemein gefuehrten Diskussionen ueber die Zukunft der Region, spuert man schon eine gewisse Hoffnungslosigkeit, deren Loesung nach Meinung von Experten wie Carlos Vilas und Horacio Cerutti Guldberg noch nicht gefunden ist und deren Loesungsansaetze in den Tiefen von Integration und oekonomischer Unabhaengigkeit liegen, eine Feststellung, die aufgrund der wirtschaftlichen Situation und Abhaengigkeit an Sarkasmus sicher kaum zu ueberbieten ist.

Mir persoenlich bleibt zu sagen, dass der Anfang einer Diskussion immer ein guter ist, egal wie ermuedend und hoffnungslos die Lage auch scheint. Leider beisst sich hier die Katze noch immer selbst in den Schwanz und merkt gar nicht das die Maus schon laengst an einem anderen Kaese knabbert. Ausserdem liegt meines Erachtens eines der Hauptprobleme im Verstaendnis der Leute selbst, sich fuer ihre politischen Rechte stark zu machen, oder sie vielmehr erst einmal zu kennen. Ob dies an mangelndem Interesse, oder an den Aengsten der Vergangenheit zu messen ist, mag ich dabei nicht zu entscheiden. Auf jeden Fall bleibt festzustellen, dass ie Menschen in Argentinien das Vertrauen, wenn sie es jemals besessen haben, in die Politik verloren haben und dies ein Punkt ist und bleibt der vor jedweder Veraenderung im Lande stehen muss.

Ich werde mir die Wahl reinziehen und bei gelegentlichen Geistes- oder Emotoionsausbruechen, den ein oder anderen Kommentar dazu liefern. Bei Fragen steh ich natuerlich gern zur Verfuegung. An sonsten soll dieses letzte Bild meinen nie enden wollenden Optimismus und natuerlich die Qualitaet des Marihuahnas, das hier glaube ich zu einem grossen Teil aus Paraquay stammt, unterstreichen.
mit dem laecheln... wie zwillinge oder

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Berliner
Ich bin nach Preußen gezogen, kurzum ich wohne gerade...
mikeburner - 26. Aug, 21:11
Du bist...
...nicht allein.
666phil666 - 2. Mai, 18:15
Zurückgebeamt
Letzten Dienstag hat mich gegen 11 Uhr vormittags einer...
mikeburner - 28. Apr, 16:45
Bin noch am leben
Auch wenn einige die aufkommende Freude ueber mein...
mikeburner - 27. Feb, 16:54
lang ni mehr!!!
so langsam fällt mir hier in dresden dann doch auf,...
Baschdl - 15. Feb, 20:47

Suche

 

Status

Online seit 6623 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 26. Aug, 21:11

Credits


3.10.07
Benazir Bhutto
berge
berlin
Grossbildleinwand
impressionen
Keine Wahl zur Wahl
La Paz
reisen abordo
sylvester mit shana
tach auch
weihnachten
zurück
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren