Gesundes Neues Jahr ihr Nasen...
...wuenscht euch euer Michael und das all diese lebenserleichternden Kleinigkeiten, die euch punkt zwoelf durch den Kopf gingen, in Erfuellung gehen. Ich jedenfalls hatte meinen Spass!
Ich habe den Sylvester Abend mit Shana verbracht. Shana ist eine 70 jaehrige Frau, die ich durch Zufall vor sieben Tagen in La Paz auf der Strasse getroffen hatte. Sie fragte mich nach dem Weg, doch ich konnte ihr natuerlich nicht weiterhelfen. Wir plauderten ein wenig und sie erzaehlte mir, dass ihr Vater vor ihrer Geburt in den Zwanzigern aus Koeln nach Bolivien ausgewandert war und dort ihre Mutter kennengelernt hatte. Und so liefen wir die calle Murillo runter und plauderten und liefen und plauderten und kehrten in ein Cafe ein und plauderten und verabschiedeten uns und kamen auf die Idee, dass wir doch Neujahr zusammen verbringen koennen. Sie gab mir ihre Adresse und dann war auch schon der 31.12.
Ich hatte mir am Sylvesterabend schon gegen 21 Uhr einen kleinen eingeschenkt und hatte schon einen kleinen Schwipps als ich bei Maria Luz klingelte. Besser gesagt ich liess klingeln, weil der Portier des Penthouse Hochhauses natuerlich wissen wollte, was ich von der alten Dame wolle. Sie bat mich hoch und was ich da sah war atemberaubend. Das alte Muetterchen wohnte in einem Luxusapartment. Der Blick ueber das Lichtermeer der Stadt, haette auf keine Postkarte gepasst. Ueberall an der Wand hingen Gemaelde. Auf einigen war sie selbst zu sehen, in jungen Jahren.Ein Freund haette die Bilder von ihr in Paris gezeichnet, bei einem kurzen Besuch am Nachmittag. Sie war eine Perle der Natur, die junge Marie Luz und ich verstand sofort, wie sich der bolivianische Botschafter in sie verlieben konnte. Selbst heute, mit 70 Jahren ist Shana, wie ihre Freunde sie nennen, eine schoene Frau und hat immernoch dieses Leuchten in den Augen. Die Auswahl ihres Buecherschrankes war groesser als im restlichen La Paz und in ihrem Bad konnte man Tango tanzen. Waehrend die alte Dame die Kaviarhaeppchen vorbereitete, machte ich mich in ihrem gekachelten Traum ein wenig frisch, der Waschbeckenrand war allemal gross genug dafuer.
Wie bei unserem ersten Treffen verstanden wir uns blind und plauderten waehrend ich mir voellig ausgehungert die roten kaviarteile in den Hals schob. Wir sueffelten einen gepflegten 92er Kohlberg und genossen den Blick ueber die Stadt.
Shana war zweimal verheiratet, doch beide Maenner waren ihr praktisch unter der Hand weg gestorben. Das Haus in dem sie wohnte wurde auf ihrem Grundstueck errichtet. Sie verbrachte ihr halbes Leben in der Welt und bekleidete ihren Mann auf seinen Botschaftsreisen. Sie lebte mit ihm in Paris, Washington und Madrid und sie spricht fliessend Deutsch, Franzoesisch und Italienisch. Sie bedauert es sehr, dass sie keine Kinder hat und ihre Familie lebt in Sucre. Jetzt verstand ich warum sie mich eingeladen hatte. Sie war trotz ihres reichen und schmuckvollen Lebens eine alte einsame Frau, die auf der Suche nach Unterhalteung war und in mir einen interessierten Zuhoerer fand. Ihre Augen leuchteten wie Weihnachtssterne als sie mir von ihren Reisen erzaehlte und von den Dingen, die sie heute noch an der Universitaet hier in der Statdt in ihren Kursen fuer Kunstgeschichte lernt. Ich war wie verzaubert und ueberrascht das mein Spanisch mit soviel Noblesse mithalten konnte. Vor lauter Plaudern haetten wir beinahe den jahreswechsel verpasst, doch das waere schlecht moeglich gewesen. Die Stadt brannte Punkt Zwoelf, als wuerden an Millionen Punkten der Metropole kleine Feuer ausbrechen. Die Raketen erhellten den Himmel ueber der Stadt und schienen praktisch vor unserem Fenster zu explodieren. Wir lagen uns in den Armen und tranken ein Schluck Champagner. Sie kniete nieder, um zu beten und ich genoss die Aussicht. Sie war gluecklich, ich war gluecklich und wir waren beide froh, dass wir Neujahr in einer so beeindruckenden Atmosphere erleben durften. Sie gedachte laut all der Menschen, die ihr was bedeuteten oder bedeutet hatten und ich muss gestehen auch fuer einen kleinen Augenblick nach Deutschland geschaut zu haben.
Sie servierte kalten Braten und wir assen und tranken bis sie muede wurde. Sie sprach wie ein Wasserfall und ich hoerte zu und gab ab und an einen Kommentar zum besten. Gegen zwei Uhr verabschiedete ich mich und sie brachte mich zur Tuer. Ich gab ihren einen Kuss auf die Wange und fuhr mit dem Fahrstuhl hinunter. Die Strasse war ruhiger geworden.
Was danach passierte gehoert nicht hier her. Auf jeden Fall endete die Nacht gegen 10 Uhr morgens und von mir war nicht mehr viel uebrig. Ich brauchte fast zwei Tage, um mich davon wieder zu erholen. Maria Luz hab ich nie wieder getroffen, aber ich habe immer noch ihre Adresse und sie hat mich gebeten vorbeizuschauen, wenn ich in der Stadt bin.
Ich habe den Sylvester Abend mit Shana verbracht. Shana ist eine 70 jaehrige Frau, die ich durch Zufall vor sieben Tagen in La Paz auf der Strasse getroffen hatte. Sie fragte mich nach dem Weg, doch ich konnte ihr natuerlich nicht weiterhelfen. Wir plauderten ein wenig und sie erzaehlte mir, dass ihr Vater vor ihrer Geburt in den Zwanzigern aus Koeln nach Bolivien ausgewandert war und dort ihre Mutter kennengelernt hatte. Und so liefen wir die calle Murillo runter und plauderten und liefen und plauderten und kehrten in ein Cafe ein und plauderten und verabschiedeten uns und kamen auf die Idee, dass wir doch Neujahr zusammen verbringen koennen. Sie gab mir ihre Adresse und dann war auch schon der 31.12.
Ich hatte mir am Sylvesterabend schon gegen 21 Uhr einen kleinen eingeschenkt und hatte schon einen kleinen Schwipps als ich bei Maria Luz klingelte. Besser gesagt ich liess klingeln, weil der Portier des Penthouse Hochhauses natuerlich wissen wollte, was ich von der alten Dame wolle. Sie bat mich hoch und was ich da sah war atemberaubend. Das alte Muetterchen wohnte in einem Luxusapartment. Der Blick ueber das Lichtermeer der Stadt, haette auf keine Postkarte gepasst. Ueberall an der Wand hingen Gemaelde. Auf einigen war sie selbst zu sehen, in jungen Jahren.Ein Freund haette die Bilder von ihr in Paris gezeichnet, bei einem kurzen Besuch am Nachmittag. Sie war eine Perle der Natur, die junge Marie Luz und ich verstand sofort, wie sich der bolivianische Botschafter in sie verlieben konnte. Selbst heute, mit 70 Jahren ist Shana, wie ihre Freunde sie nennen, eine schoene Frau und hat immernoch dieses Leuchten in den Augen. Die Auswahl ihres Buecherschrankes war groesser als im restlichen La Paz und in ihrem Bad konnte man Tango tanzen. Waehrend die alte Dame die Kaviarhaeppchen vorbereitete, machte ich mich in ihrem gekachelten Traum ein wenig frisch, der Waschbeckenrand war allemal gross genug dafuer.
Wie bei unserem ersten Treffen verstanden wir uns blind und plauderten waehrend ich mir voellig ausgehungert die roten kaviarteile in den Hals schob. Wir sueffelten einen gepflegten 92er Kohlberg und genossen den Blick ueber die Stadt.
Shana war zweimal verheiratet, doch beide Maenner waren ihr praktisch unter der Hand weg gestorben. Das Haus in dem sie wohnte wurde auf ihrem Grundstueck errichtet. Sie verbrachte ihr halbes Leben in der Welt und bekleidete ihren Mann auf seinen Botschaftsreisen. Sie lebte mit ihm in Paris, Washington und Madrid und sie spricht fliessend Deutsch, Franzoesisch und Italienisch. Sie bedauert es sehr, dass sie keine Kinder hat und ihre Familie lebt in Sucre. Jetzt verstand ich warum sie mich eingeladen hatte. Sie war trotz ihres reichen und schmuckvollen Lebens eine alte einsame Frau, die auf der Suche nach Unterhalteung war und in mir einen interessierten Zuhoerer fand. Ihre Augen leuchteten wie Weihnachtssterne als sie mir von ihren Reisen erzaehlte und von den Dingen, die sie heute noch an der Universitaet hier in der Statdt in ihren Kursen fuer Kunstgeschichte lernt. Ich war wie verzaubert und ueberrascht das mein Spanisch mit soviel Noblesse mithalten konnte. Vor lauter Plaudern haetten wir beinahe den jahreswechsel verpasst, doch das waere schlecht moeglich gewesen. Die Stadt brannte Punkt Zwoelf, als wuerden an Millionen Punkten der Metropole kleine Feuer ausbrechen. Die Raketen erhellten den Himmel ueber der Stadt und schienen praktisch vor unserem Fenster zu explodieren. Wir lagen uns in den Armen und tranken ein Schluck Champagner. Sie kniete nieder, um zu beten und ich genoss die Aussicht. Sie war gluecklich, ich war gluecklich und wir waren beide froh, dass wir Neujahr in einer so beeindruckenden Atmosphere erleben durften. Sie gedachte laut all der Menschen, die ihr was bedeuteten oder bedeutet hatten und ich muss gestehen auch fuer einen kleinen Augenblick nach Deutschland geschaut zu haben.
Sie servierte kalten Braten und wir assen und tranken bis sie muede wurde. Sie sprach wie ein Wasserfall und ich hoerte zu und gab ab und an einen Kommentar zum besten. Gegen zwei Uhr verabschiedete ich mich und sie brachte mich zur Tuer. Ich gab ihren einen Kuss auf die Wange und fuhr mit dem Fahrstuhl hinunter. Die Strasse war ruhiger geworden.
Was danach passierte gehoert nicht hier her. Auf jeden Fall endete die Nacht gegen 10 Uhr morgens und von mir war nicht mehr viel uebrig. Ich brauchte fast zwei Tage, um mich davon wieder zu erholen. Maria Luz hab ich nie wieder getroffen, aber ich habe immer noch ihre Adresse und sie hat mich gebeten vorbeizuschauen, wenn ich in der Stadt bin.
mikeburner - 6. Jan, 19:36